De Itschtjitter / Die Windhose

  • Tu dé Tid hid wi uun 'e Sömmermuunten bal alle Dai deät allerliiwste Wedder. Deät wear iip en Sendai. De heele Beers seät spintfol Boaders, bitten feer Deer iip 'e Terrasse wear alles bisat. De Muskanten spelt uun 'e Pawiljung. Arkiáán koiert iip 'e Prumenoad ap en deel. Wit Kleeten, wit Hudder. De iáárs Maibrekken fer 'e Manslid küm uun 'e Gang. Alle Herren hid bli Djekketen med guln Knopper – nais Mood – uun.

    De Fensters fan alle Hiisder stin spant eepen. En Het es uun Afrika! De Feer noa de Hallem wear djüs feerbi – do wür dear blooat feert tu Klok schtjuur. Eewigen wear no iip Weeter med Djöln tu ombisiiln.

    Do, iip iáánmoal, komt dear sek en Wolk fan Klai en Sun med Tung mank fan Strun apstiiwen. Allet Feet wür fan 'e Taffeler feäget. De Taffeldukker siilt oawer 'e Hiisder hen. Alle Hudder fleäg oawer 'e Fallem, en arkiáán skreäk dear mank-arker-deer. Deät wür kroch-djunk. Iáán gurt Tönnerslach – deät heele Lun bebberket! En de Noordsee de begent tu keeken. See'n soo groot es en Hüs! Alle Fenstern sluug om, eewig Rutter uun Pap, iáán Geklingel en Geskree.

    Wi wear rech nons aal sös dren, en wi steow noa alle Sid'n om tu skalken. Deät wear iáán gurt Itschtjitter (Windhose). Do wear deät uk weer uun 'e Fos stel.

    Tree djong Lid'n hid dear uun 'e Woal ombirut, tau Manslid, iáán Foamel. Deät Foamel wear Emil Fähland siin Söster. Welk de Djongen ween hoa, wet ik nä langer ni mear. Herrem Booat es soo uun 'e Loch apleft würn en omkantet. De fin dja noaheer önners tu boppen driiwen. Dja wear aal dooad. Deät Foamel hoa dja gau fin'n, dji wür hiir begreewen; ik wet no, ho dji henküm.

    Die Windhose

    Zu dér Zeit hatten wir in den Sommermonaten fast jeden Tag das allerschönste („-liebste") Wetter. Es war an einem Sonntag. Das ganze Kurhaus war voller Badegäste, draußen vor der Tür auf der Terrasse war alles besetzt. Die Kurmusik spielte im Pavillon. Jeder ging auf der Kurpromenade auf und ab spazieren. Weiße Kleider, weiße Hüte. Die ersten Maihosen für Männer „kamen in Gang". Alle Herren trugen nach der neuesten Mode blaue Jacketts mit goldenen Knöpfen.

    Die Fenster der Häuser standen sperrangelweit offen. Eine Hitze wie in Afrika! Die Dünenfähre war gerade vorbei – damals fuhr sie nur bis vier Uhr. Viele segelten noch auf dem Wasser mit Jollen herum.

    Da, auf einmal, kommt so eine Wolke aus Lehm und Sand, mit Tang vermischt, vom Strand heraufgestoben. Das ganze Geschirr wurde von den Tischen gefegt. Die Tischdecken segelten über die Häuser hin. Die Hüte flogen über den Falm, und alles schrie durcheinander. Es wurde dunkel wie die Nacht. Ein schrecklicher Donnerschlag – die ganze Insel bebte. Und die Nordsee fing an zu kochen. Wellen so hoch wie ein Haus! Die Fenster schlugen um, Scheiben gingen zu Bruch, ein einziges Klirren und Schreien.

    Ausnahmsweise mal waren wir alle sechs zu Hause, und wir stoben nach allen Seiten, um die Fensterluken zu schließen („um zu schalken"). Es war éine gewaltige Windhose. Dann war es auf einmal auch wieder still.

    Drei junge Leute hatten auf der Reede herumgerudert, zwei Männer und ein Mädchen. Das Mädchen war Emil Fählands Schwester. Wer die Jungen gewesen sind, weiß ich jetzt nicht mehr. Ihr Boot ist nur so in die Luft hochgehoben worden und umgekippt. Sie fanden es nachher kieloben treiben. Sie waren alle tot. Das Mädchen haben sie schnell gefunden, sie wurde hier begraben; ich weiß noch, wie sie beerdigt wurde („hinkam").

  • Zu dér Zeit hatten wir in den Sommermonaten fast jeden Tag das allerschönste („-liebste“) Wetter. Es war an einem Sonntag. Das ganze Kurhaus war voller Badegäste, draußen vor der Tür auf der Terrasse war alles besetzt. Die Kurmusik spielte im Pavillon. Jeder ging auf der Kurpromenade auf und ab spazieren. Weiße Kleider, weiße Hüte. Die ersten Maihosen für Männer „kamen in Gang“. Alle Herren trugen nach der neuesten Mode blaue Jacketts mit goldenen Knöpfen.

    Die Fenster der Häuser standen sperrangelweit offen. Eine Hitze wie in Afrika! Die Dünenfähre war gerade vorbei – damals fuhr sie nur bis vier Uhr. Viele segelten noch auf dem Wasser mit Jollen herum.

    Da, auf einmal, kommt so eine Wolke aus Lehm und Sand, mit Tang vermischt, vom Strand heraufgestoben. Das ganze Geschirr wurde von den Tischen gefegt. Die Tischdecken segelten über die Häuser hin. Die Hüte flogen über den Falm, und alles schrie durcheinander. Es wurde dunkel wie die Nacht. Ein schrecklicher Donnerschlag – die ganze Insel bebte. Und die Nordsee fing an zu kochen. Wellen so hoch wie ein Haus! Die Fenster schlugen um, Scheiben gingen zu Bruch, ein einziges Klirren und Schreien.

    Ausnahmsweise mal waren wir alle sechs zu Hause, und wir stoben nach allen Seiten, um die Fensterluken zu schließen („um zu schalken“). Es war éine gewaltige Windhose. Dann war es auf einmal auch wieder still.

    Drei junge Leute hatten auf der Reede herumgerudert, zwei Männer und ein Mädchen. Das Mädchen war Emil Fählands Schwester. Wer die Jungen gewesen sind, weiß ich jetzt nicht mehr. Ihr Boot ist nur so in die Luft hochgehoben worden und umgekippt. Sie fanden es nachher kieloben treiben. Sie waren alle tot. Das Mädchen haben sie schnell gefunden, sie wurde hier begraben; ich weiß noch, wie sie beerdigt wurde („hinkam“).

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